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Bootstrappe doch! 5 Tipps zum Gründen mit wenig Kapital

Christoph Behn, Gründer der kartenmacherei und better ventures group erklärt, wie Gründer*innen erfolgreich bootstrappen

Start-Ups auf der Suche nach externer Finanzierung trifft die Corona Krise und eine bevorstehende Rezession gerade besonders hart: Der Zugang zu externem Kapital wird für eine ganze Weile schwieriger. Gerade in solchen Zeiten bleibt vielen Startups kaum eine Alternative zum Bootstrapping: also ohne externes Kapital und mit wenigen finanziellen Mitteln ein Startup auf profitablen Wachstumskurs zu bringen.

Natürlich funktioniert Bootstrapping nicht bei allen Geschäftsmodellen zu 100% und ich möchte externe Finanzierung auch gar nicht verteufeln, dennoch hilft die sparsame Bootstrapping-Mentalität Gründer*innen gerade in den ersten Jahren, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Du wirst vielleicht länger brauchen, aber es lohnt sich!

1. Reduziere deine Ausgaben auf ein Minimum!

Meine Frau und ich sind in den ersten Jahren der Gründung überhaupt nicht mehr gereist und haben unsere Besorgungen nur noch bei Discountern erledigt. Ich habe mir zum Beispiel 2 Jahre keine Hosen gekauft. Klingt profan und vielleicht denkst du jetzt, wo soll ich denn jetzt noch sparen? Fair enough, aber es gibt immer wieder Momente, wo man sich an Komfort gewöhnt hat, auf den man gut und gerne verzichten kann. Außerdem lenkt dich Konsum nur davon ab, deine Firma zu bauen.

2. Suche nach alternativen Geldquellen!

Unabhängig davon, ob später doch ein Investor einsteigt oder nicht, empfehle ich, möglichst lange mit eigenem Geld voranzukommen und deine Unabhängigkeit zu bewahren. Ich hatte damals aus meinem vorherigen Beraterjob Geld angespart, das ich in die Gründung gesteckt habe. Wenn das eigene Ersparte nicht reicht, suche dir zusätzlich Unterstützung in der Familie und bei Freunden. Zudem gibt es staatliche Fördermittel, Gründerzuschüsse, Gründungsstipendien. Überlege dir, ob du dich in der frühen Startphase mit einem Nebenjob über Wasser halten oder an deinem bestehenden Job, zum Beispiel in Teilzeit, als Einkommensquelle festhalten kannst. Klar, das ist eine Doppelbelastung, aber hey - Gründen ist kein Zuckerschlecken.

3. Mache es selbst!

Wenig Geld zu haben, zwingt dich automatisch dazu, so viel wie möglich selbst zu machen. In der Anfangsphase der kartenmacherei habe ich fast alles gemacht, von Produktentwicklung bis Kundenservice. Nur die technische Umsetzung des Shops habe ich Softwareentwicklern überlassen. Ich habe extrem viel dabei gelernt und profitiere noch heute davon, alle Bereiche und Herausforderungen selbst durchlaufen zu haben. Mit meinem Team bei better ventures machen wir auch gerade eine Umfrage, um noch besser zu verstehen, vor welchen Herausforderungen Startups aktuell stehen und wie wir ihnen helfen können.

4. Fokussiere dich! 

Mit wenig Geld bist du auch gezwungen, nur das zu entwickeln, was deine Kunden wirklich brauchen. Ich wollte zum Start der kartenmacherei unser Gestaltungstool mit über 100 Features ausstatten, aber das Budget hat nur für 20 gereicht. Und das war auch gut so, denn herausgekommen ist eine simple Lösung, die bis heute sehr gut funktioniert. Die besten Lösungen sind für den Nutzer immer einfach. Die große Herausforderung ist, sie so einfach wie möglich zu gestalten.

5. Nicht zu früh skalieren!

Dein begrenztes Budget sollte dich dazu anhalten, erst dann zu skalieren, wenn du dein Produkt und Geschäftsmodell wirklich optimiert hast und dies geschieht am besten ganz nah am Kunden. Wir sind mit nur wenigen Produkten und ganz kleinem Marketingbudget gestartet und haben zunächst kontinuierlich die Conversion Rate optimiert. Häufig ist es gar nicht so wichtig, mit seinem Produkt der Erste am Markt zu sein, sondern das Kundenproblem am besten zu lösen. Kontinuierliches Testen, Messen, Optimieren hilft dir, stetig und vor allem nachhaltig zu wachsen. Trau dich, vor allem mit deinen Kunden zu sprechen und wenn du skalieren willst, mach nicht zu viele Themen zur gleichen Zeit. Das verringert die Erfolgswahrscheinlichkeit und erhöht zudem die laufenden Kosten.

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Christoph Behn, Gründer und CEO von better ventures group, hat die kartenmacherei selbst erfolgreich gebootstrapped und und spricht aus eigenen Erfahrungen.