Der Unternehmer und Investor Frank Thelen, Gründer und CEO von Freigeist Capital, macht Startups in der Corona-Krise Mut.
1. Startups sind besser auf Digitalisierung eingestellt
Thelen appelliert an Startups, sich auf ihre eigenen Vorteile zu besinnen und diese in der Krise weiter auszubauen. Viele Gründer*innen arbeiteten schon lange Cloud basiert und besäßen mit ihren Teams mehr Erfahrungen mit Home Office, so der Investor. Er rät: „Seid agil und überlegt euch, welche Chancen ihr jetzt noch habt.”
2. Startups bewegen sich schneller
„Versucht jetzt neue Modelle zu entwickeln, möglichst schnell zu sein“, rät Thelen Gründer*innen. Im Gegensatz zu Corporates könnten Startups deutlich schneller und effektiver auf die Krise reagieren und sich anpassen.
3. Harte Arbeit zahlt sich nach wie vor aus
Natürlich bestünden in der aktuellen Situation erhebliche Unsicherheiten und Sorgen in vielen Firmen, doch es sei wichtig, weiterzumachen. Anstatt zu prokrastinieren sollte das Team effektiv und effizient arbeiten. „Konzentriert euch. Fokussiert euch. Arbeitet einfach hart“, sagt Thelen. Auch Saeed Amidi, Gründer und CEO des Accelerators Plug & Play in Silicon Valley glaubt, dass die Corona-Pandemie zu mehr Produktivität führen kann. Im Bits & Pretzels Podcast betonte der Investor: “Im Moment hat jeder mehr Zeit, weil so viele Menschen nicht reisen und von zuhause arbeiten.”
4. Gute Investoren zahlen sich aus
In Krisenzeiten zeige sich, ob Startups den richtigen Investor an ihrer Seite haben oder nicht, ob ein Finanzier die wirtschaftliche Schieflage ausnutze, und sich Anteile für einen unfairen Kurs zu sichern versuche, oder ob der Investor faire Konditionen vereinbare. Er selbst, so Thelen, versuche soweit es möglich ist, die eigenen Finanzmittel und Reserven im Portfolio fair zu verteilen. Grundsätzlich gelte, bei Problemen sofort Tacheless zu reden: „Sprecht schwierige Themen innerhalb des Teams, mit den Partnern an.“
5. Es gibt viel zu tun
Startups sollten jetzt alles daran setzen, ihre Chance nutzen. “Kopf runter, hart arbeiten”, lautet die Devise von Thelen. „Ernährt Euch gesund, gebt Gas und ja, auch mal eine Netflix-Doku, – aber nicht in Übermaßen.” Es gebe keinen Grund für Unproduktivität und Müßiggang.
6. Das Ende des Lockdowns ist in Sicht
Er könne sich vorstellen, dass zwischen dem 20. und 27. April „langsam die Büros, die Kitas, die Schulen wieder geöffnet werden“, sagte Thelen. Wissen tue er es nicht, aber es sei eine Einschätzung, mit der sie rechnen würden, wenn man Szenarien rechnen wollen würde.
7. Es gibt eine Vielzahl an Förderprogrammen
Wie im Bits Daily mit Christian Solmecke bereits deutlich wurde, gibt es aktuell eine Fülle an Programmen, die Startups in der Krise unter die Arme greifen können. Frank Thelen rät abschließend diese Programme auch zu nutzen, denn „Ich glaube es ist fair enough, wenn ihr das auch nutzt und das Kapital dann mit nehmt, damit ihr dann länger laufen könnt.
Frank Thelen ist ein europäischer Seriengründer, Technologie-Investor und Juror in der TV-Sendung "Die Höhle der Löwen". Als Gründer und CEO von Freigeist Capital konzentriert er sich auf Frühphasen-Investitionen wie Lilium Aviation, Wunderlist, myTaxi, Xentral oder YFood.